Hilfe! BENIMM - 1x1 für das junge Handwerk

Es gab gleich mehrere Gründe, dieses Buch zu schreiben. Zum einen sieht die Realität zuweilen so aus: Kunden beschweren sich über das Auftreten von Handwerkern allein deshalb, weil sie mit deren Umgangston und Auftreten unzufrieden sind, nicht etwa mit ihrer Arbeitsleistung. Zum anderen: Wer will leugnen, dass es auch im Handwerk schwarze Schafe gibt, die Worte wie Service- und Kundenfreundlichkeit zwar kennen, damit aber nicht allzu viel anzufangen wissen. Oft steckt noch nicht einmal böse Absicht dahinter, wenn Handwerker ihre Kunden mit Worten oder Taten verprellen – sie wissen es einfach nicht besser. Auch beim Umgang mit Kollegen gibt es sicher viele Fallstricke und Missverständnisse. Hier ist es sicherlich hilfreich, sich Gedanken zu machen, wie sich so manche Situation entschärfen ließe, statt sie zu verschlimmern. Doch wie aber soll man sich Gedanken über etwas machen, von dem man gar keine Vorstellung hat? Genau hier setzt „Das Benimm-1x1 für das junge Handwerk“ an. Mit systematisch in Kapitel geordnete Themen will dieses Buch Hilfe zur Selbsthilfe geben. Sicherlich werden die meisten Leser bei einigen Abschnitten sagen: „Das kennen wir doch, das wissen wir doch schon.“ Aber die Autoren sind sicher, dass Sie als Leser trotzdem vielfach ganz neue Gesichtspunkte für den Umgang mit Kunden und Kollegen kennenlernen werden.

Ein weiterer Grund für die Notwendigkeit eines solchen Sachbuchs ist die Europäisierung und Globalisierung auch im Bereich des Handwerks. Andere Länder, andere Sitten, andere Kulturen: Hier helfen keine über die Jahrzehnte oder Jahrhunderte gepflegten Benimmregeln. Multikulti bedeutet heutzutage, sich aktiv mit den Gebräuchen anderer Kulturkreise auseinanderzusetzen, um sachlich und offen miteinander umgehen zu können. Gerade in Deutschland als Einwanderungsland zeigt der Arbeitsalltag, dass ohne Arbeitskräfte aus anderen Ländern und Kulturen in vielen Bereichen gar nichts mehr ginge. Auszubildende, Fachkräfte und Meister mit Migrationshintergrund treffen wir heute in allen Gewerken an. Auch wenn die meisten von ihnen bereits in unsere Gesellschaft integriert sein mögen, weil sie hier aufgewachsen sind, so gibt es doch immer noch einige unter ihnen, die abweichende Vorstellungen von den in Deutschland üblichen Benimmregeln haben. Aber nicht nur der Umgang zwischen Menschen verschiedener Kulturen sollte von Respekt und Wertschätzung geprägt sein, sondern auch der Umgang mit Kunden.

Was man lernen muss, um es zu tun,
das lernt man, indem man es tut.
(Aristoteles)